Höchste Douglasie im Land steht im Bendorfer Wald
Vulkanischer Boden bietet ideale Bedingungen für Wachstum
Bendorf. Die höchste Douglasie in Rheinland-Pfalz steht im Bendorfer Wald. Genauer gesagt, im Bendorfer Kletterwald. Der 55 Meter hohe Baum ist an dem geschlossenen Baumhaus mit einer Uhr zu erkennen.
Dass der Baum so gut wachsen konnte, liegt an den besonderen geologischen Gegebenheiten des Waldbodens im Bendorfer Forstrevier. Revierleiter Johannes Biwer erklärt: "Unsere Waldböden sind vulkanisch überpustet. Als vor 13.000 Jahren der Laacher See-Vulkan ausbrach, wurde das Gebiet um Bendorf mit meterdicken Bimsschichten überdeckt. Diese Böden sind sehr nährstoffreich, können besonders gut Wasser speichern und bieten somit ideale Wachstumsbedingungen, von denen auch andere Baumarten profitieren."
Die sehr gute Wasserspeicherkapazität des Bodens ist auf seine porige Struktur zurückzuführen. Je nachdem, wie weit die Verwitterung fortgeschritten ist, bilden die Bimskörnchen kleine Spalten und Hohlräume, sogenannte Kapillaren, in denen sich das Wasser sammelt. "Das Wasser zieht sich durch seine Oberflächenspannung in diese Hohlräume hinein, solange diese eine gewisse Größe nicht überschreiten. Wer einmal ein dünnes Glasröhchen in Wasser getaucht hat, kann beobachten, wie sich die Flüssigkeit gegen die Schwerkraft an den Innenrändern des Röhrchens nach oben zieht. Das ist das gleiche Prinzip", führt Biwer aus.
Für die Forstwirtschaft ist diese Bodenstruktur ein Segen, denn Wasser ist der Garant für Wachstum. Im Vergleich zu anderen Regionen Deutschlands werden die Bäume der Region überdurchschnittlich groß. So sind die Bendorfer Fichten im Durchschnitt 10 Meter höher als im Hunsrück.
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Majestätische 55 Meter hoch empor ragt die Douglasie im Bendorfer Kletterwald.