Regina Schiff und etliche Kettiger Frauen sammeln jedes Jahr eine Vielzahl von Kräutern, Blumen und anderen Feld-/ Wiesenrain-Pflanzen
KETTIG (jüg) An „Maria-Himmelfahrt“ werden in vielen katholischen Kirchen, auch in denen der Pfarreiengemeinschaft Mülheim-Kärlich, eine Weihe von Kräuterbuschen, regional auch Würzbüschel, Weihbüschel, Marienwisch, Würzwisch, Würzbürde genannt, während eines entsprechenden Gottesdienstes vorgenommen.

Foto: Jürgen Grab

Dies ist ein Brauchtum, das  bis ins 14.Jahrhundert zurückreicht , aber durchaus  seine Wurzeln im frühen Christenturm hat. Nach diesem  Brauch sollen es sieben Kräuter sein, die in irgendeiner Form auf die sieben Sakramente sowie auf die sieben Schmerzen Mariens hinweisen. Wie Regina Schiff aus Kettig berichtet, sind es jeweils bis zu 8 Frauen, die sich an „Christi Himmelfahrt“  bzw. in den Tagen zuvor, im Hof des Hauses der engagierten heimischen Christin treffen, um die zuvor gesammelten Kräuter und Blumen in gemeinsamer, fröhlicher Tätigkeit zu bunten Sträußenbüschel zusammen zu binden. Diese werden  in die heimische Kirche gebracht und sodann auf den Altartreppen niedergelegt. Dort wurden sie in diesem Jahr von Pfarrer Thomas Gerber gesegnet  und konnten nach  Ende des Gottesdienstes, der diesmal am vergangenen Montag in der St. Bartholomäuskirche  stattfand, gegen eine entsprechende Spende mit nach Hause genommen werden. Regina Schiff zählt einige der gepflückten Kräuter auf, die nicht nur eine heilende Wirkung haben können sondern auch  als Büschel zusammengebundene Sträüßchen durchaus eine schützende Wirkung auf die Menschen, deren Wohnhäuser und das entsprechende Hausgelände ausüben. Dies sind zum Beispiel Lavendel, Rainfarn, Ringelblume, Johanniskraut, Beifuß, Schafgarbe und Vanille. Außerdem spricht nichts dagegen, wenn weitere Kräuter und Blumen vom Feld hinzugefügt werden.

Foto: Jürgen Grab

All die fleißigen Frauen aus der Pfarrgemeinde freuten sich über das große Interesse, dass dieses wunderbare Brauchtum in ihrem Dorf (auch in anderen Pfarrgemeinden wird dieses in schöner Weise wahrgenommen) immer noch einen entsprechenden Anklang findet und die Menschen zusammenführt, die gemeinsam altes (religiöses) Brauchtum pflegen.